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Die kleine Zeile

Die Idee

Wir holen das Lebendige zurück in die Stadtteile.

- Menschen empowern

- Mobilitätswende stützen

- Inklusion fördern

- Gute Wirtschaft stärken

- Vielfalt leben

Was ist Die Kleine Zeile?

Die Kleine Zeile ist ein flexibles Konzept, das Städte inklusiver, lebens- und liebenswerter macht.


Die Kleine Zeile empowert Menschen und schafft Begegnungsorte. Sie hilft bei der Mobilitätswende, ist einfach zu realisieren und kann regional-wirtschaftliche Dynamik in benachteiligten Stadtteilen ermöglichen.

 

Sie kann schnell und mit wenig Aufwand Stadtviertel attraktiver, vielfältiger und bunter machen und stellt den Menschen, insbesodere Bewohner:innen des Viertels in den Mittelpunkt.

Wie sieht das genau aus?

 

Architektur:

Die Kleine Zeile ist eine Art inklusive Mini-Ladenzeile, die wir auf Parkplätze, Brachen oder an die Ränder zu breiter Autostraßen stellen.

Sie ist inspiriert von einfachen Tiny Houses, die wir zu einem Riegel verbinden. Z.B. von dem Konzept "Tiny100", des Architekten Van Bo Le-Mentzel. (> Artikel im Deutschlandfunk Kultur)

Außerdem ist sie inspiriert etwa von lebendigen Ladenzeilen in Tel Aviv mit winzigen Cafés, Bäckereien, Gemüsemärkten, etc.

Die Riegel aus modularen Tiny Houses werden auf den Parkplätzen etc. so aufgestellt, dass wir zwei sich gegenüber stehende Zeilen haben. So entsteht augenblicklich ein Raumgefühl, wie in einer Gasse einer Altstadt.

Diesen Raum füllen wir mit Sitzmöglichkeiten, Tischen, modularer Begrünung, ansprechender Deko wie z.B. Lichterketten, sodass eine Marktatmosphäre entsteht, Menschen sich wohlfühlen und angezogen werden.

Nutzung der Module:

Die Kleine Zeile hat den Anspruch, kleinen und jungen Initiativen, Gastronomien, Praxen, Galerien, flexibel, unbürokratisch kleinste Gewerbeeinheiten zur Verfügung zu stellen. Diese sind so klein (ca. 10qm), dass sie dadurch für die meisten Menschen erschwinglich werden. Also unter 200€/Monat kosten.

Die Module sollen – im Gegensatz zu großen Einkaufszentren – nicht an Ketten vermietet werden, sondern eine Art lokales "Mikro-Entrepreneurship" fördern. Also Menschen, die in ggf. benachteiligten Stadtteilen leben, aber gern ihr Wissen und Können vor Ort teilen möchten. Denkbar wären hier beispielsweise:

- Musikunterricht

- Nachhilfe

- Gemüsehandel

- Kiosk/Späti

- Café

- Kleinste Gastronomie

- Kosmetikstudio

- Galerie

- Atelier

- Mini-Coworking

- Coaching/Beratung

- Lese-Ecke

- Zuhörkiosk

- Verteilungsort für Abo-Kisten etc.

Es soll innovativen, unternehmerischen, gesellschaftlichen oder künstlerischen Initiativen Raum geben, zu entstehen und sich auszuprobieren. Da, wo es sonst keinen Raum gibt. Organisch und authentisch.

Das ist vielleicht die gesündeste Wirtschaftsförderung, die man sich vorstellen kann. Es braucht keine Millionen-Subventionen für Shopping-Center oder eine aufwändige und künstliche Ansiedlung von Laden-Ketten. Die wirtschaftliche Dynamik entsteht aus der Bevölkerung vor Ort.
 

Was kann das bewirken?

Die Kleine Zeile belebt toten Stadtraum. Sie schafft Austausch. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen, die dort leben.

Sie empowert und stärkt eigene unternehmerische oder kreative Initiativen.

 

So wird mit sehr einfachen Mitteln niedrigschwellig und unkompliziert Stadtraum aktiviert, ohne große (Um-)Baukosten. Menschen werden direkt mit einbezogen, es entstehen neue Angebote von den Menschen vor Ort, für die Menschen vor Ort. Es entsteht ein kleines Zentrum, ein Mini-Marktplatz, wo vorher nichts war.

Wichtig:

Teil des Konzepts soll sein, dass Menschen, die sich mit ihren Initiativen an der Kleinen Zeile beteiligen möchten, ebenfalls niedrigschwellig Zugang zu Wissen bekommen, wie zB. eine Gründung funktioniert. Für ein paar Monate werden die Gründer:innen auf ihrem Weg gechoacht. Etwa in Kooperation mit regionalen Bildungseinrichtungen, VHS, Hochschulen, Arbeitsamt, etc.

Gleichzeitig kann hier mein Konzept "Refugeepreneurship" umgesetzt werden. Also Gründungs-Coaching für Geflüchtete, die gern in Deutschland eine unternehmerische Existenz aufbauen wollen.

Was wären ideale Orte für die Kleine Zeile?

Die Kleine Zeile kann überall installiert werden, wo wenig wirtschaftliche Dynamik herrscht und es wenig Begegnungsmöglichkeiten gibt. Also in reinen Wohngebieten, die sozial zu homogen strukturiert sind, oder auch in Gegenden, die durch den ungezügelten Immobilienmarkt kaputt gegangen sind. 

 

Ursprünglich erdacht wurde die Kleine Zeile für gesichtslose Wohn- und Hochhaussiedlungen ohne Begegnunsgorte. Für Gegenden mit ausufernden Parkplatzflächen bzw. Orte, die nach der 60er-Jahre-Ideologie der "Autogerechten Stadt" entwickelt wurden.

Die Kleine Zeile kann aber auch an anderen Stellen aufgestellt werden. Z.B. an Straßenrändern anstelle parkender Autos. Oder auf Innenstadtplätzen. Beispielsweise haben nach wie vor viele Kleinstädte Marktplätze, die noch komplett als Parkplatz dienen, oder komplett Auto-zentrierte Innenstädte, die keine Aufenthaltsqualität bieten.

Hier könnte eine Kleine Zeile den Platz beleben und für Abwechslung sorgen. Man könnte mit einer Kleinen Zeile breite Straßen temporär verkleinern und Fläche wieder den Menschen zurück geben. Das Möglichkeiten-Spektrum ist groß. Das Konzept ist so Flexibel, wie die Zeile selbst.

Woher stammt die Idee?

Ein kleiner, persönlicher Exkurs, wie die Idee entstand.

Die Idee kam mir, Simon Steiner, durch unterschiedliche Einflüsse. Zum einen flanierte ich durch Tel Aviv und war fasziniert von den vielen Geschäften auf kleinster Ladenfläche. Z.T. nur 5-6qm. Etwas, das ich in Deutschland oft vermisste. Sehr vielfältig genutzter Raum. Möglichkeitsräume um schnell auch ein Unternehmen zu starten und anfangen zu können. Eine belebte Innenstadt mit wenig Autoverkehr, weil alles nah und fußläufig zu erreichen ist.

Diese kleinen Läden und Ladenzeilen (deshalb der Name "Kleine Zeile") beherbergten kleine Schustereien, kleine Gastronomien, Gemüsehandel, Praxen, Handwerk, Dienstleistungen etc. Die Straßen waren belebt, es herrschte ein buntes Treiben, Austausch und Begegnung.

Gleichzeitig erlebten mein damaliges Team und ich im Potsdamer Stadtteil Schlaatz, wo wir eine Visionenwerkstatt entwickelten, das genaue Gegenteil:

 

Ein Stadtteil so groß wie eine Kleinstadt hatte im Grunde nur ein einziges Geschäft – einen Supermarkt auf einem riesigen Parkplatz. Der einzige Ort für 20.000 Einwohnerinnen, um sich begegnen oder einkaufen zu können. Praktisch keine Gastronomie, keine Kultur, keine Bar, kein Ort zum Verweilen. Der öffentliche Raum ausschließlich genutzt zum Autos parken und Rasen mähen. In dem Stadtteil herrschte große Unzufriedenheit. Er war leblos und unheimlich. Die Menschen fühlten sich vernachlässigt und bemerkten einstimmig, dass sie dort wegziehen würden, sobald sie könnten. Die Zahlen bestätigten das, die Fluktuation war immens.

Weil es keinen Raum für das Feierabendbier gab, traf man sich auf dem Parkplatz und trank gemeinsam. Ganz normale Menschen, die aber argwöhnisch beäugt und als "Alkoholiker" bezeichnet wurden. Im Gespräch mit ihnen stellte sich heraus, dass sie nach der Arbeit einfach nur ein bisschen sozialen Kontakt haben wollten, was in ihren kleinen Wohnungen aber nicht möglich war.

Manche Menschen im Schlaatz träumten von einem eigenen Laden. Etwa einem Gemüseladen, einer kleinen Musikschule, der Möglichkeit, Nachhilfe anbieten zu können, eine Frau wollte gern ein kleines Nagelstudio einrichten, ein Student Gitarrenunterricht geben, ein Mensch ein kleines Tattoo-Studio. Wieder jemand anderes, wollte gern einen Kiosk mit Paketannahmestation eröffnen. Der Bedarf nach kleinen Räumen, nach Austauschmöglichkeiten, Bildung, Gastronomie war da und groß. Vieles davon passierte bereits halblegal in den Einzimmerwohnungen, etwa der Betrieb eines Nagel-Studios.

 

Leider beschränkten sich die "Verschönerungsmaßnahmen" der Verantwortlichen aber bloß auf das Asphaltieren der Parkplätze (obwohl nur 1/4 der Bewohner:innen ein Auto besaß) oder auf das Streichen der Fassaden von hellgrau in hellbeige. 200 Millionen Euro wurden bis dato investiert, ohne nennenswerte Verbesserung der Situation.

 

Ich erinnere den Kommentar eines Investors "Jetzt haben wir schon 200 Millionen investiert und die Menschen sind immer noch nicht zufrieden"

Mensch-zentrierte Stadtentwicklung ist das Zauberwort. Das funktioniert z.B. wunderbar mit Design Thinking.

Statt 200 Millionen für nicht verifizierbare Annahmen auszugeben (etwa: "Die Menschen brauchen anständige Parkplätze, sonst fühlen sie sich nicht respektiert"), hilft es, sich die Mühe zu machen und mal herauszufinden, was die wahren Bedürfnisse sind. Merke: BEDÜRFNISSE! Nicht Wünsche!

Hier verfestigte sich meine Idee für die Kleine Zeile. Ein flexibles und sehr kostengünstiges Konzept um Menschen mitzunehmen, zu empowern, Stadtteile zu beleben und ko-kreativ attraktiver zu machen. Die Mobilitätswende zu beschleunigen, Förderung wirtschaftlicher Dynamik, Innovation und Unternehmergeist. Im Schlaatz hätte das funktioniert. Eine Doppel-Zeile auf den Parkplatz, Sitzmöglichkeiten, Schulung der Neu-Entrepreneure, Anwerben von etwas Gastronomie, das hätte den Schlaatz deutlich attraktiver und menschenfreundlicher gemacht. Und statt 200 Millionen Euro vielleicht 500.000€ gekostet.

Umsetzung

Die Kleine Zeile gibt es noch nicht. Lasst sie uns realisieren!

 

Stadtteile wie den Schlaatz gibt es überall in Deutschland. Orte die primär für das Auto und gegen die Menschen gebaut wurden. Überholte Stadtplanungsideologien, die soziale Brennpunkte geschaffen haben. Architektonischer Dünkel, der an den menschlichen Bedürfnissen vorbei geplant hat.

 

Städte müssen vor allem eines sein: lebenswert und an den Menschen orientiert. Die Architektur muss dem folgen. Aber wenn diese Orte und Strukturen nunmal schon da sind, dann können wir sie mit der Kleinen Zeile schnell und Mensch-zentriert erweitern.

Mit der kleinen Zeile können wir ohne großes Risiko flexible, schnelle, attraktive und vor allem kostengünstige Lösungen bauen.

Später lassen sich die Tiny Houses wieder abbauen und umnutzen. Als Herbergen für Geflüchtete, als Winterquartiere für Wohnungslose, als temporäre Kioske, als Ferienunterkünfte, als Dacherweiterungen, Gartenhäuser etc. Die Chancen sind groß, die Risiken klein.

Worauf käme es an?

Du willst eine Kleine Zeile in deiner Stadt oder Gemeinde umsetzen? Lass uns das zusammen durchdenken. 30 Minuten auf Zoom sollten reichen um ein erstes Gespür zu bekommen. Melde dich gern bei mir! Ich stehe gern aktiv oder beratend zur Seite.

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